Mission Genuss schielt Richtung Baden.

Ein Text von Milton Sidney Curtis.

Neuer Monat, neue Region. Im Januar schielen wir Richtung Baden, bis unsere Glubscher glühen wie die Sonne über Freiburg. Anstatt uns mit großen Namen zu brüsten, die bereits in aller Munde sind, haben wir heiße Tipps aus Deutschlands wärmster Weinregion parat.

Ob junges Gemeinschaftsprojekt aus dem Markgräflerland, renommierter Bio-Pionier, der unter dem Radar fliegt oder Quereinsteigerin mit Pinot-Fetisch – das Burgunderrebsorten-Paradies an der Grenze zu Frankreich gehört für uns zu den spannendsten und vielseitigsten Regionen der Republik.

Wo früher extraktsüße Burgunder in Holz maskiert wurden und Genossenschaftsgrobiane das Sagen hatten, fließen heute frische Weine, die für Finesse, Eleganz und Struktur stehen, aus biologischer Bewirtschaftung stammen und in handwerklicher Perfektion hergestellt werden. Mit einer Rebfläche von knapp 15.700 Hektar ist Baden das drittgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Die Region erstreckt sich über fast 400 Kilometer von der Tauber, den Rhein entlang bis zum Bodensee. Besonders prominent sind der Kaiserstuhl, das Markgräflerland und der Breisgau. Deutschlandweit bekannt ist die Region für den Spätburgunder, der ganze 32 % der regionalen Rebfläche besetzt, doch auch der Grauburgunder ist mit über 15 % stark vertreten. Ebenso stammen exzellente Weißburgunder und Chardonnays aus Baden und auch die Brot-und-Butter-Weine Gutedel und Müller-Thurgau erleben momentan einen Glow up dank jungen Betrieben, die frische Akzente setzen. Das Terroir wird von Lehm und Löss dominiert, doch auch Vulkangestein und Muschelkalk bieten guten Grund für besten Stoff, während die Region als südlichste des Landes von der Sonne quasi mit Zunge geküsst wird.
 
Besonders happy sind wir darüber, im Rahmen von „ProWein goes City“ gemeinsam mit dem Weingut Höfflin aus Bötzingen am 16. März ein gemeinsames Event zu starten. Sieben rote und weiße Burgunder – passend dazu Boeuf Bourguignon. Geht’s besser? Nope! Die Weine stammen von Matthias Höfflin, der am Kaiserstuhl 13 Hektar biologisch bewirtschaftet. Er spielt mit Maischegärung und langem Hefelager, vinifiziert schonend, setzt auf Spontangärung und minimale Schwefelbeigabe. Ein echter Pionier, renommiert und doch irgendwie unter dem Radar. Wir freuen uns, seinen Weinen die Bühne zu geben, die sie verdienen.

Ein neuer Player aus Baden ist das Weingut am Klotz: das Zwei-Generationen-Projekt von Franz Keller und dem Sekthaus Reinecker, das seit 1. Januar 2025 VDP-Mitglied ist. Uralte Reben, die im Markgräflerland auf Korallenkalk wurzeln, münden hier in straffem Stoff, der für schnalzende Zungen sorgt. Dringend checken. Nicht weniger spannend ist das Projekt Forgeurac von Uwe Lange und Marco Pfliehinger, die beide lange im Burgund gearbeitet haben – der eine als Experte in Sachen Biodynamie, der andere als Bodenkundler – und nun mit diesem Wissen mundwässernde Weine in Walldorf in einer alten Schmiede keltern.

Auch Quereinsteigerin Vivien Holtmann sorgt für Trinkfluss. Mit Herzwerk hat sie sich auf Spätburgunder spezialisiert. Ob als Rosé, Rotwein oder Blancs de Noir – in jede einzelne Flasche fließt nicht nur bester Wein, sondern auch eine Extraportion Leidenschaft. Passion pur. Vor Freude schäumt auch Géraldine Bollmann, die unter dem Namen Trubstoff ausschließlich Pet Nat produziert – drei verschiedene, um genau zu sein. Einen aus Müller-Thurgau, eine weiße Cuvée und – Bingo – einen Spätburgunder. Wie es sich für Baden eben gehört. Natur pur, viele Bubbles, wenig Gebabbel.

Last but not least freuen wir uns darüber, das Start-up abgefüllt Wein im Sortiment zu haben, das mit Trauben aus Baden in Köln die Welt ein Schlückchen verbessern will. Das junge Unternehmen fördert die Biodiversität, reduziert Emissionen und setzt auf Mehrwegsysteme. Lieben wir.

In diesem Sinne: Happy New Year und Cheers! Wir freuen uns auf euch, wenn es heißt, Mission Genuss goes Baden.

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